Kongress
der
Wissenden

VORTRAG & WORKSHOP
Armut ohne Scham — ist das möglich?
Daniela Brodesser

10.9.2022, 16:00

Daniela Brodesser, 46, Mutter von vier Kindern, verheiratet, gelernte Bürokauffrau. Bis 2008 waren wir eine Durchschnittsfamilie, nicht wohlhabend, aber ohne größere Probleme. Durch die Erkrankung unserer jüngsten Tochter bin ich ab 2008 jahrelang aus dem Erwerbsleben ausgefallen, dazu kam ein Burnout meines Mannes. Diese beiden Faktoren waren ausschlaggebend für unseren Weg in die Armut; mit all den Folgen wie: fehlende Teilhabe, Rückzug wegen Beschämung, sowie Belastung durch den Dauerstress, der durch Armut ausgelöst wird. 2017 — nach einer weiteren Beschämungserfahrung, diesmal direkt vor meinen Kindern — wollte ich nicht mehr alles still ertragen und habe begonnen auf Twitter darüber zu schreiben. Und erst daduch gelernt, dass Armut nichts mit „zu wenig bemüht“ oder gar „faul“ zu tun hat, sondern strukturell ist. Genau das möchte ich nun Betroffenen weitergeben, um sie zu bestärken, und Nichtbetroffenen, um zu sensibiliseren.  

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